Fernschule für Tontechnik & Musikproduktion

Darum ist eine optimale Vorbereitung wichtig für jede Produktion

Der Schlüssel zu einer gut klingenden Song-Veröffentlichung ist die Qualität des Audio-Materials, das für den Mix verwendet wird. Klingt logisch – umfasst aber eine Vielzahl von Aspekten, die vor der eigentlichen Aufnahme zu beachten sind.
Schauen wir uns die einzelnen Schritte, die zu einem Release führen, einmal etwas genauer an.

Die Produktion eines Tracks umfasst im Wesentlichen 3 Schritte:

  1. Songwriting
  2. Demo/Vor-Produktion
  3. Aufnahme/Produktion

Hier gilt: „Failing to plan is planning to fail.“
Wer nicht plant, plant zu scheitern.

Eine schlecht geplante Produktions-Phase, z. B. bei der Aufnahme eines Albums oder einer EP einer Band, kann schnell zu einem unbefriedigenden Endergebnis und Frustration führen. Oft stellt man während der Aufnahmen fest, dass die Songs doch noch nicht ganz fertig arrangiert sind, die Tonart des Songs zu hoch für den Sänger ist oder die Aufnahme eines kompletten Songs länger dauert als geplant. Ist dann die Mix-, Master- und Release-Phase ebenfalls nicht gut geplant, kommt es zu – u. U. langen – Verzögerungen und die Produktion erhält nicht die gewünschte Qualität und Aufmerksamkeit.

Klingt vertraut? Das muss aber nicht so sein. Dennoch ist dies leider ein Schicksal, das viele ambitionierte Bands ereilt und mit einer guten Planung vermieden werden könnte.

Wenn ein gut geplantes Album fertig ist, herrscht meistens weniger Erschöpfung vor und das Album klingt auch frischer, als ein über viele Monate – eventuell über-produziertes – Album. Dies ist wichtig, denn die Fertigstellung eines Albums muss nicht das Ende eines Prozesses darstellen, sondern kann ein ermutigender Start in eine ganz neue Phase sein.

Was ist also das Geheimnis eines guten Sounds?

In unseren HOFA-College Online Studio-Workshops stellen wir immer wieder fest, dass die Suche nach dem optimalen Sound eine der größten Herausforderungen und für die Musik-Schaffenden von allergrößtem Interesse ist, was sich in vielen angeregten Diskussionen und Frage-Runden widerspiegelt.

Für ein gutes Endergebnis ist die Vor-Produktion ein oft vernachlässigter, aber äußerst effektiver – und kostengünstiger – Schritt. Diese kann dabei helfen, negative „Überraschungen“ beim Produktionsprozess zu vermeiden und ist essenziell bei der Vorbereitung einer guten Aufnahme.

Die Vor-Produktion umfasst:

  1. Songwriting
  2. Auswahl der Songs
  3. Proben der Songs
  4. Erstellen eines Demos

Die Aufnahme eines Demos ist auch heute noch ein wichtiger Schritt für die Vorbereitung eines guten Release und bietet folgende wichtige Vorteile:

  • Die Parts der einzelnen Instrumente können aufeinander abgestimmt werden: Passt das Bassdrum-Pattern zum Bass-Pattern? Ergänzen sich die Gitarrenparts gut? Ist die Grundtonart des Songs passend gewählt für die Vocals? Etc.
  • Ein Demo ermöglicht die Beurteilung des Timings, der Stimmigkeit von Übergängen zwischen einzelnen Songteilen etc.
  • Optimierungen des Arrangements sind möglich: Passen die einzelnen Instrumenten-Parts zu den Songteilen oder sind es bereits zu viele? Ist die Steigerung zum Refrain hin gut? Passt das Tempo zum Song?
  • Die einzelnen Parts können so gut eingeübt werden, dass sie perfekt miteinander harmonieren und ein spielerischer Umgang mit ihnen möglich wird; dadurch entsteht während der eigentlichen Aufnahme weniger Stress (durch Zeitdruck) und kreative Ideen können einfacher und schneller umgesetzt werden
  • Externes Feedback oder sogar Coaching ist möglich: evtl. durch einen Producer, befreundete Musiker etc.
  • Aus finanzieller Sicht ist die Vor-Produktion der weitaus günstigste Prozess einer Produktion

Merke: Gut eingespielte Bands sind in der Lage, eine Live-Performance abzuliefern, die sich qualitativ nicht sehr von der Studio-Aufnahme unterscheidet.

Für wen ist eine Vor-Produktion wichtig?

  1. Den größten Nutzen hat eine gute Vor-Produktion für Musik, die im Zusammenspiel mit anderen Musikern entsteht, d. h. Musik, die organisch ist und auf Performance beruht. In allererster Linie trifft das auf Bands oder kleinere Ensembles zu.
  2. Auch für Solo-Producer und Songwriter kann eine gute Vor-Produktion und die Erstellung eines Demos durchaus sinnvoll sein, gerade, wenn wie in heutiger Zeit viele Produktionen über Kollaborationen über das Internet entstehen und verschiedene Musiker an einem Projekt beteiligt sind.
  3. Eine Ausnahme ist hier unter Umständen die Produktion elektronischer Musik, d. h. Musik bei der vorprogrammierte Sounds und Samples verwendet werden. Bei der Produktion elektronischer Musik entsteht der Mix oft bereits während der Produktion und die Songwriting- und Arranging-Sessions sind gleichzeitig die Recording-Sessions. Sollten für die produzierten Tracks allerdings Aufnahmen verwendet werden, bspw. Vocals in HipHop oder EDM, kann auch hier ein Demo dabei helfen, die letztendliche Perfomance optimal vorzubereiten.

Wie du deine Produktionen optimal vorbereitest, professionelle Aufnahmen erstellst und deine musikalischen Ideen am besten umsetzt, erfährst du in den staatlich zertifizierten Fernkursen von HOFA-College.
Weitere Informationen zu den Kursen findest du hier.

Autor

Christoph Thiers
Christoph Thiers
Christoph Thiers ist seit über 15 Jahren in der Musikbranche tätig und hat hunderte Produktionen verschiedenster Genres als Recording, Mixing und Mastering Engineer begleitet. Zu seiner breit gefächerten Vita zählen Künstler wie Die Fantastischen Vier, Sarah Connor, Birdy, Nathan Evans, RAF Camora und Boris Brejcha, sowie zahlreiche Auszeichnungen und Chartplatzierungen. Neben Musikproduktion und Studio Management beschäftigt er sich u.a. mit neuen Medienformaten und Artist Development, berät Indie Labels, Künstler und Startups und war an mehreren Software Entwicklungen für die professionelle Musikproduktion beteiligt. In den letzten Jahren hat sich Christoph verstärkt auf immersive Musikproduktion spezialisiert und betreut u.a. Dolby Atmos Mixes für internationale Labelkunden und namhafte Indie Artists.

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